Lüneburger Kegler Verein

Deutsche Meisterschaft 2023 – Abschlussbericht

G S K – Wenn André Krause in Lüneburg kegelt, können die Gegner einpacken: Nach 2008 in der A-Jugend (U18) und 2013 bei den Junioren (U23) holte sich der Berliner auch bei seinem dritten DM-Auftritt im Kegelsportzentrum den Titel des Deutschen Meisters. Seine 947 Holz bildeten den fulminanten Schlusspunkt eines achttägigen Kegelmarathons auf allerhöchstem Niveau.

Zuvor hatte Krause schon im Herrendoppel an der Seite von André Franke und mit der Vereinsmannschaft des Berliner SKV zweimal Gold geholt. Im Einzel toppte er alles, verwies mit 947 Holz Matthias Mohr (Berlin) und Richard Albrecht (Salzwedel) trotz deren ebenfalls meisterlichen 931 Holz klar auf die Plätze. Überhaupt lief es gut für die Berliner Kegler, sie räumten fünf der neun Titel ab, siegten vor allem in den „Königsklassen“ der Damen- und Herren-Mannschaften.

Für Lüneburgs Lokalmatadorin Caroline Henke, im Trikot des VK Spandau spielend, erfüllte sich der Traum vom Edelmetall dagegen nicht. Im Damendoppel kam das Aus im Vorlauf, der Spandauer Mannschaft raubte eine Verletzung alle Chancen auf den Sieg, nachdem das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war. Im Einzel kämpfte sich Henke dagegen mit 905 Holz haarscharf in den Endlauf, legte dort gleich einen Bilderbuchstart hin und lag nach zwei Bahnen an der Spitze. Doch der Faden riss, die Präzision ging verloren und die Konkurrentinnen zogen davon. Mit 913 Holz wurde es am Ende der neunte Platz, direkt vor Titelverteidigerin Andrea Lehnert. Die Uelzenerin konnte ihr ausgezeichnetes Vorlaufergebnis von 924 Holz nicht wiederholen und kam auf 908 Holz. Gold sicherte sich Annika Heins (Hamburg-Bergedorf) mit herausragenden 937 Holz und deutlichem Vorsprung gegenüber Simone Zander (Berlin-Spandau/928). Auch Heins ist „Wiederholungstäterin“, gewann schon 2015 bei den Jugendmeisterschaften in Lüneburg Gold in der U18.

Einen Zweikampf bis zur letzten Kugel lieferten sich Marvin Skriwanek (SKV Seenplatte/Vorpommern) und Lasse Weber (SG Segeberg) bei den Junioren U23. Schon auf der Startbahn hatten beide den Turbo eingelegt, Skriwanek legte einen 82er-Satz vor, Weber konterte mit einem 84er-Auftakt. Bis zur letzten Bahn blieb Weber vorn, ehe Skriwanek ihn doch noch abfing und sich mit 930 gegen 929 Holz durchsetzte. Zuvor hatte seine Vereinskameradin Lucy Lindner überlegen Gold bei den Juniorinnen U23 abgeräumt und Titelverteidigerin Sharon Gerkhardt (Berlin) mit 922 gegen 910 Holz klar hinter sich gelassen. Schon da war die Stimmung bei den Zuschauern im rappelvollen Kegelsportzentrum auf dem Höhepunkt, obwohl die Uelzenerin Gina Marie Brunhöfer, von vielen Fans lautstark unterstützt, mit 900 Holz als Fünfte Bronze knapp verpasste. 

Deutsche MeisterInnen in den Einzelwettbewerben
v. l. André Krause, Annika Heins, Lucy Lindner, Marvin Skriwanek

Jubeln durften zwei ehemalige Spieler der KSG Lüneburg: Boris Kölpin erreichte im Mixed an der Seite von Christiane „Goldi“ Gebauer (Hamburg-Bergedorf) Bronze, Henrik Kiehn holte mit der Mannschaft des Oldenburger KBV Silber. Den Holsteinern fehlten am Ende gerade mal vier Holz auf den Deutschen Meister Berliner SKV.  Leer ging dagegen Marcel Dubbe (Bergedorf-Hamburg) aus, der mit 899 im Herreneinzel keine Chance auf die Endlaufqualifikation hatte. Und auch Jens Kohlenberg hatte Pech, gemeinsam mit Claudia Lippka belegte er im Mixed-Vorlauf den unglücklichen dreizehnten Platz, der das vorzeitige Aus bedeutete.

Erleichtert zeigte sich der Vorsitzende des ausrichtenden Lüneburger Kegler Vereins, Klaus Jänsch, nach Abschluss der Meisterschaften: „Alles in allem hat es gut geklappt, unser Orga-Team hat an den acht Wettkampftagen Großes geleistet, um diese Mammutveranstaltung zu stemmen. Und die Aktiven haben uns Kegelsport vom Feinsten gezeigt.“ Das bestätigte auch Dieter Arnold, der Präsident des Deutschen Bohle Kegler Verbandes: „Wir kommen gerne wieder nach Lüneburg.“