KSG Lüneburg punktet doppelt

Lüneburgs Zweitligakegler erspielten sich am zurückliegenden Wochenende auswärts beim Stendaler KC und der SpG Prignitz je einen Punkt. Während in Stendal auch ein Auswärtssieg möglich gewesen wäre, stellte der Punkterfolg in Brandenburg einen echten Achtungserfolg dar.
Die Marschrichtung für das Auswärtswochenende auf den für die KSG bis dahin völlig unbekannten Bahnen hatte Mannschaftskapitän Mathias Stiefeling seinen Kollegen klar vorgegeben, als er „Auswärtspunkte“ als Zielsetzung vorgab. Die vermeintlich größere Chance hierfür bot das Samstagsspiel gegen Schlusslicht Stendal, welches sich nach einer Heimniederlage im Dezember in akuter Abstiegsnot befindet.
Als Startspieler boten die Hansestädter Klaus Jänsch und Routinier Joachim Müller auf, welche bereits nach kurzer Zeit eine Führung herausspielten. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer, denn während Jänsch zwar auf solide 901 Holz kam, trat Müller mit 879 Holz über weite Teile nur auf der Stelle. Dazu kam, dass Heimspieler Klaus Borsch, nach schwacher erster Hälfte, plötzlich ganz stark aufspielte und mit 917 Holz den Tagesbestwert erreichte, was die KSG mit 28 Holz ins Hintertreffen brachte. In der Mitte ergab sich ein vergleichbares Bild: Matthias Meyer und Danny Lem erwischten einen guten Start, ehe die Gastgebern plötzlich die zweite Luft bekamen. Als bereits alles auf einen klaren Heimsieg hindeutete, brach jedoch Heimspieler Tom Matysiak völlig ein (894 Holz) und musste auf den letzten Metern sowohl Lem (903), als auch Meyer (901) ziehen lassen. Den resultierenden Gesamtrückstand von 35 Holz konnten im Anschluss Mathias Stiefeling und Nico Zotzmann schnell halbieren, profitierten dabei aber auch von längeren Schwächephasen der Gegenspieler. Als diese sich zum Ende etwas stabilisierten, fand die Lüneburger Aufholjagd ihr Ende, sodass mit Stiefelings 891 und Zotzmanns 884 Holz am Ende eine 16-Holz-Niederlage, aber ein souveräner Punktgewinn stand (5375: 5359 Holz, 41:37 EWP).
Ungleich schwerer war die Aufgabe am Sonntag bei der Spielgemeinschaft Prignitz: Die junge Mannschaft, die sich in Ihrem zweiten Zweitligajahr befindet, hatte die bisherigen vier Heimspiele mit makellosen 12:0 Punkten abgeschlossen und dabei auch die Spitzenmannschaften aus Husum und Bremerhaven klar geschlagen.
Die KSG passte sich dem starken Gegner an, indem sie mit Mathias Stiefeling gleich ihren besten Spieler in die Startachse beorderte, was sich zum genialen Schachzug entwickelte: Stiefeling erspielte mit 912 Holz ein überragendes Ergebnis und behielt gegenüber seinem Gegenspieler (903) klar die Oberhand. Da an seiner Seite auch Danny Lem sein Duell gewann (901:896), lag Lüneburgs Auswahl direkt in Führung. In der Mittelachse setzen sich Tim Schütte (894) und Klaus Jänsch (898) nervenstark gegen Matthias Lange (893) durch, mussten aber den tagesbesten Gastgeber Til Runge (914) ziehen lassen. Der ob der diversen gewonnenen knappen Duelle zu diesem Zeitpunkt bereits greifbare Zusatzpunkt entwickelte sich in der Folge jedoch zur absoluten Zitterpartie: Nico Zotzmann konnte trotz soliden 887 Holz die gegnerischen Ergebnisse nicht in Gefahr bringen und der überragend beginnende Matthias Meyer leistete sich in der zweiten Hälfte eine längere Schwächephase. Erst mit den letzten Würfen rettete er sich auf 900 Holz und überbot zumindest zwei vorgelegte Ergebnisse. Da parallel beide Prignitzer Schlussstarter zwar mit Stiefelings 912 Holz gleichziehen, diese aber nicht überbieten konnten, kam es am Ende zu einem verdienten Lüneburger Punktgewinn (5430:5392 Holz; 45:33 EWP).
Mit nun 17:13 Punkten rangiert die KSG in der Tabelle der 2. Bundesliga Staffel 1 auf dem zweiten Platz, punktgleich mit drei weiteren Teams und lediglich einen Punkt hinter Tabellenführer Husum. Anstelle der zunächst befürchteten Saison im Abstiegskampf können die Lüneburger also in den verbleibenden vier Spielen um einen der vorderen Plätze mitspielen. Hierfür werden aber weitere Punkterfolge bei den nicht minder anspruchsvollen Auswärtsaufgaben am 8. und 9. Februar in Bergedorf und Schwerin vonnöten sein.