Lüneburger Kegler Verein

Deutsche Meisterschaften Teil 1 in Lüneburg beendet (Bericht)

G S K – Ein absolut positives Fazit konnte der ausrichtende Lüneburger Kegler Verein nach dem ersten Teil der Deutschen Meisterschaften ziehen: Die Organisation lief weitgehend reibungslos ab und auch die Technik auf den 12 Bahnen im Kegelsportzentrum bereitete trotz Dauereinsatz keine Probleme, obwohl gut 40.000 Würfe absolviert wurden. Die vom Lüneburger Kegler Verein als Präsent an die Sieger und Platzierten überreichten DM-Salzsäckchen kamen ebenso gut an, wie der auf der LKV-Homepage eingerichtete Liveticker, über den die aktuellen Zwischenstände nach jedem Wettkampf sofort zur Verfügung standen.

Dieter Prenzel Präsident des DKB

Dieter Prenzel
Präsident des DKB

So stellte Dieter Prenzel, Präsident des Deutschen Kegler- und Bowlingbundes, bei seiner Schlussrede dem LKV ausdrücklich die Übertragung weiterer nationaler und internationaler Wettkämpfe in Aussicht.

An allen vier Wettkampftagen wurde großer Kegelsport mit reichlich 80er-Sätzen und herausragenden Ergebnissen geboten. Allerdings mussten gerade auf der kniffligen Bahn 2 selbst viele gestandene Bundesliga- und Nationalspieler ihre Titelhoffnungen begraben, vereinzelt wurden hier zweistellige Minusergebnisse gespielt.

Den ersten Titel sicherte sich am Donnerstag die Herren-B-Mannschaft des BSKV Berlin, die sich mit 3.619 Holz hauchdünn vor der SG Itzehoe (3.617) und Titelverteidiger SKV Schwerin behaupten konnte. Kaum weniger knapp ging es bei den Herren A zu, dort verhinderte der Hamburger KV mit 3.627 Holz einen Doppelsieg des BSKV Berlin (3.622) und wurde erstmals seit 1992 wieder Deutscher Meister. Bronze ging an den Bremer KV (3.616) mit dem herausragenden Ralph Sickfeldt, der 920 Holz erzielte.

Mannschaftsgold bei den Damen A holte sich der Cuxhavener SKV, der sich vor allem dank Antje Sandrock-Semmler (916) mit letztlich deutlichen 19 Holz Vorsprung zum vierten Mal in die Siegerliste eintragen durfte. Silber ging hier ebenfalls an ein niedersächsisches Team, nachdem sich der SKV Delmenhorst im Stechen mit 30:15 gegen den im Wettkampf holzgleichen KFV Teltow-Fläming (beide 3.574) durchgesetzt hatte.

In den Einzelwettbewerben machte Ute Wachtendorf (Bremer KV) ihren Titelhattrick bei den Damen A perfekt. Die fünfzehnfache Nationalspielerin hatte sich etwa zur Hälfte des Wettkampfes mit einem 80er-Satz deutlich in Führung gebracht und gab ihren Vorsprung bis zuletzt nicht mehr aus der Hand. Mit 923 Holz hatte sie stets ein komfortables Polster auf Niedersachsenmeisterin Silke Schulz (Cuxhavener SKV/913) und Karin Thoden (Bremer KV/912). Ebenso deutlich setzte sich Wachtendorfs Vereinskamerad Manfred Thoden bei den Herren B durch, er spielte in Vor- und Endlauf jeweils herausragende 926 Holz und gab damit den Itzehoern Peter Graßhoff (916) und Peter Voigt (915) klar das Nachsehen. Für Thoden war es nach 2007 der zweite Titel. Viele Lüneburger hatten in dieser Klasse dem Winsener Lothar Müller die Daumen gedrückt: Niedersachsens Vizemeister wurde jedoch ein Fehlwurf zum Verhängnis – besonders ärgerlich, da er die Endlaufteilnahme schließlich um nur sechs Holz verpasste.

Ein hochklassiges Feld mit gleich acht Nationalspielerinnen und vier ehemaligen Titelträgerinnen bot der Endlauf der Damen B, was sich auch in den Ergebnissen widerspiegelte. Hier hatte Marianne Lübbering (Delmenhorster SKV) das Feld gut im Griff. Sie siegte nach 2005 und 2012 mit 903 Holz vor Birgit Rump (VHK Hannover/897) und Margit Hesse (KFV Barnim/896). Den engsten Einlauf gab es bei den Herren C, ein einziges Holz entschied über die Medaillenvergabe: Wilhelm Gerhold vom SKV Stade, eigentlich „nur“ als Niedersachsens Nummer 4 gestartet, hatte 901 Holz vorgelegt und allgemein war man der Ansicht, dass dieses Ergebnis noch überboten würde. Doch sowohl Reinhard Bendiks (VBK Bielefeld/Silber) als auch Lothar Frei (VK Spandau/Bronze) verpassten die Marke um ein Holz und mussten Gerhold die Goldmedaille überlassen. Während sich der dreimalige Deutsche Meister Hans-Peter May (SG Kiel) bei 895 Holz mit dem vierten Platz begnügen musste, hatte Titelverteidiger Heinz Rybka (Bremer KV) mit nur 880 Holz keine Chance. Bei den Damen C konnte sich Ursula Dicks (SKV Stade) ihre zweite Meisterschaft nach 2008 sichern, sie bezwang Loni Hirsch (BSKV Berlin) knapp mit 885 zu 884 Holz. Marianne Menzel (BSKV Berlin) hatte 882 Holz vorgelegt, die ihr am Ende die Bronzemedaille einbrachten.

Das Beste aber kam wie meistens zum Schluss: Utz Strehmel (Verein Pinneberger Kegler) spulte sein Pensum mit der Präzision eines Uhrwerkes herunter und setzte sich im Herren-A-Endlauf früh vom Feld ab. Einzig der dreimalige Deutsche Meister Hans-Peter Buschbeck (Cuxhavener SKV) vermochte einigermaßen Anschluss zu halten, ohne Strehmel jedoch ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Am Ende holte sich Strehmel mit grandiosen 939 Holz hochverdient seinen zweiten Titel nach 2011. Silber ging an Buschbeck (932) vor dem Nienburger Carsten Bälkow, der auf 925 Holz kam. Knapp an Bronze vorbei schrammte der neunmalige Nationalspieler Jochen Kählert (924), dem – wie so vielen – die berüchtigte Bahn 2 zum Verhängnis wurde.

Die Einzelmeister der A- und B-Klassen v.l. Manfred Thoden (Bremer KV/Herren B), Ute Wachtendorf (Bremer KV/Damen A), Utz Strehmel (Verein Pinneberger Kegler/Herren A), Marianne Lübbering (SKV Delmenhorst/Damen B)

Die Einzelmeister der A- und B-Klassen
v.l. Manfred Thoden (Bremer KV/Herren B), Ute Wachtendorf (Bremer KV/Damen A), Utz Strehmel (Verein Pinneberger Kegler/Herren A), Marianne Lübbering (SKV Delmenhorst/Damen B)

Das Orga-Team des LKV dürfte nach dem erfolgreichen Auftakt dem zweiten Teil der Meisterschaften, der wiederum von Donnerstag bis Sonntag ausgetragen wird, deutlich gelassener entgegensehen.

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