Chronik – 100 Jahre LKV

Zur Stärkung der Gemeinschaft wurde in dieser Zeit die Anschaffung eines für alle Mitglieder einheitlichen Trainingsanzugs angeboten. Eine große Zahl von Keglerinnen und Keglern beteiligte sich an der Aktion und noch heute sieht man bei Veranstaltungen gelegentlich den in der damals topmodischen Farbkombination minzgrün/violett gehaltenen, allgemein sehr beliebten Anzug. Inzwischen hatte auch die Trikotwerbung – in anderen Sportarten längst gang und gäbe – zunehmend die Brust der Kegler erobert, so dass der Keglerverband Niedersachsen Regelungen erließ, deren Einhaltung anfangs überaus streng überwacht wurde.

Im Zuge der Öffnung der Grenze zur DDR begann sich rasch ein reger Sportaustausch zwischen den noch getrennten Staaten zu entwickeln. Diese Entwicklung machte auch vor dem Kegelsport nicht halt und schon im April 1990 konnte der Lüneburger Kegler Verein Gäste von der BSG Aufbau (später umbenannt in Grün-Weiß) Schwerin im Kegelsportzentrum begrüßen. Noch im gleichen Jahr fand der Gegenbesuch in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns statt. Neben den freundschaftlichen Vergleichsspielen auf der Kegelbahn gab es auch immer ein kleines gesellschaftliches Rahmenprogramm. Die Treffen mit den Schweriner Keglern wurden mehr als zehn Jahre aufrechterhalten.

Einen bedeutenden Aufschwung nahm zu Beginn der neunziger Jahre die Kegelsportabteilung des TSV Adendorf, die für einige Jahre zum mitgliederstärksten Klub im LKV avancierte. Die Damenmannschaft des TSV verstärkte ihren Kader gezielt mit leistungsstarken Spielerinnen wie Carmen Malke (Joho Lüneburg) und Ulla Schmöckel (Kleeblatt Lüneburg) und schaffte 1992 den angepeilten Aufstieg in die Verbandsliga Niedersachsen. Die Mannschaft hielt sich jedoch nur zwei Jahre in der zweithöchsten Spielklasse.

Gute Nachrichten konnte Geschäftsführer Karl-Helmut Bruch auf der Jahreshauptversammlung 1993 vermelden: Das Kegelsportzentrum war abbezahlt, der Lüneburger Kegler Verein schuldenfrei, obwohl laufend Investitionen getätigt wurden, um die Anlage jederzeit einsatzbereit und auf dem neuesten technischen Stand zu halten. Nach zwei weiteren Jahren wurde auch die „Bausteinaktion“ für beendet erklärt.

Bedauerlich war hingegen, dass es inzwischen nicht mehr gelang, das Schützenhaus für den traditionellen Königsball „voll“ zu bekommen. So schwangen die Kegler ab 1993 das Tanzbein für zwei Jahre in Bardowick, doch die Zeit der großen Bälle ging unwiderruflich zu Ende. Der Wechsel in das „Seminaris“ brachte zunächst noch eine kurzzeitige Belebung, ehe 2003 – nun schon in recht überschaubarem Kreis – der letzte Königsball im Sportzentrum Adendorf gefeiert wurde. Seit 2004 findet die Krönung der Majestäten nur noch im Rahmen einer kleinen Siegerehrung im Anschluss an das Königskegeln statt, wodurch das besondere Flair dieses ältesten aller Wettbewerbe im LKV bedauerlicherweise doch sehr leidet.


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